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2022-07-01 17:57:35 By : Ms. TINA ZHANG

Die zweithäufigste Netzhaut-Gefäßerkrankung ist der retinale Venenverschluss, auch Schlaganfall im Auge genannt. Wie kann man vorbeugen und was ist bei einem Auftreten zu tun? Gibt es Heilung?

Im Auge gibt es nur eine Arterie, durch die das Blut hineinbefördert, und eine Vene, durch die es wieder hinausbefördert wird. Wird nun diese Vene blockiert, kann das Blut nicht abfließen. Es verteilt sich in der Netzhaut. Da aber weiter Blut hineingelangt, kommt es zu einer massiven und blutigen Verdickung der Netzhaut. Das Problem: Es ist meist nicht schmerzhaft. Man merkt oft nur eine Verschlechterung der Sehschärfe oder das Gesichtsfeld ist eingeschränkt. Der Verschluss der Vene führt zu einem Sauerstoffmangel im Sehnervgewebe. In der Folge sterben die Neuronen des Sehnervs, der Verbindung zwischen Auge und Gehirn, ab. Diese Zellen können sich nicht neu bilden. Unbehandelt führt dies in wenigen Monaten zur Erblindung.

Die genauen Ursachen sind noch nicht geklärt. Doch sind die Risikofaktoren im Grunde identisch mit denen eines Schlaganfalls: Bluthochdruck, Diabetes oder zu hohe Blutfettwerte. Aber auch andere Faktoren können ursächlich werden:

Folgende Symptome können auf einen Augeninfarkt hindeuten:

Es kommt vor, dass das Sehvermögen wieder zurückkehrt, wenn es nur eine leichte Blockade war. Doch in jedem Fall ist hier ein Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen, um eine mögliche dauerhafte Schädigung zu vermeiden.

Die häufigste Form ist der Papilleninfarkt. Dabei handelt es sich um eine Durchblutungsstörung, wie z.B. durch einen Verschluss der Vene, wobei Frauen öfter betroffen sind als Männer und die meisten Patient*innen über 50 Jahre alt sind. Ursachen hier sind Gefäßentzündungen (Riesenzellarteriitis) oder Gefäßverkalkungen. Symptome sind oft starke Kopfschmerzen, die meist beidseitig auftreten. Auch eine übermäßige und schmerzhafte Überempfindlichkeit der Kopfhaut oder Schmerzen der Zunge beim Kauen werden hier beobachtet. Der Zustand verschlechtert sich sehr schnell, Doppelbilder und Gesichtsausfälle sind die Folge. Bei etwa der Hälfte der Patient*innen werden auch Schmerzen im oberen Schulterbereich sowie im Nacken oder Hüftbereich berichtet. Das Auge selbst bleibt jedoch schmerzfrei. 

Bei Beschwerden oder akutem Sehverlust ist es wichtig, so schnell wie möglich einen Augenarzt oder eine Augenärztin aufzusuchen. Diese*r erstellt dann die Diagnose. Als erstes ist die Vorgeschichte wichtig. Welche Krankheiten liegen vor, die als Risiko einzustufen sind? Welche anderen Faktoren gibt es? Mittels Augentropfen werden die Pupillen geöffnet und mit einem Augenspiegel nach Blockaden oder Blutungen gesucht. Weitere Untersuchungen:

Es können auch Untersuchungen vorgenommen werden, um nach anderen Ursachen zu suchen, die sich möglicherweise in anderen Körperregionen befinden. 

Wie bei einem "klassischen" Schlaganfall ist auch hier Schnelligkeit entscheidend. Wenn es gelingt, die Blockade innerhalb von ca. 100 Minuten zu beseitigen, können bleibende Schäden möglicherweise vermieden werden. Nach vier Stunden ohne Behandlung ist das Sehvermögen voraussichtlich für immer geschädigt. Doch wie wird behandelt?

Was kann zur Vorbeugung getan werden? Nur etwa 10 Prozent aller Betroffenen sind jünger als 45 Jahre. Ein Augenschlaganfall tritt meistens wegen eines anderen medizinischen Problems auf, wie beispielsweise Diabetes oder Bluthochdruck. Daher sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen die einzige Möglichkeit, die Gefahr zu senken. 

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