Krampfadern und Besenreiser - Entfernung, Gefahren & mehr

2022-05-13 18:48:18 By : Ms. Sarah Liu

Krampfadern und Besenreiser gehören zu den häufigsten Krankheiten überhaupt. Wenn ihr also an dieser Venenkrankheit leidet, macht euch keine Sorgen, ihr seid nicht alleine. Doch auch wenn Besenreiser und Krampfadern etwas so Normales sind, wollen sie die meisten so schnell wie möglich wieder loswerden. Verständlich, denn sie können auch noch wehtun. Hier erfahrt ihr, was Besenreiser und Krampfadern überhaupt sind, wie sie entstehen, wie ihr sie vorbeugen oder entfernen könnt und vieles mehr!

Krampfadern sind oberflächliche Venen, die dauerhaft erweitert und unregelmäßig geschlängelt sind.

Im Gegensatz zu den Arterien (Schlagadern) sind Venen Blutgefäße, die das Blut zum Herzen hintransportieren, also zu diesem zurückführen. Der Druck in den Venen ist für gewöhnlich deutlich niedriger als in den Schlagadern. Steigt der Druck in den Venen jedoch trotzdem stark an, dehnen sie sich aus. Dies führt dazu, dass die Venenklappen, die dafür zuständig sind dass das Blut nur in eine Richtung fließt, nicht mehr richtig funktionieren. Dadurch kommt es zur Bildung von Krampfadern. In medizinischer Fachsprache wird auch von Varikose, Varikosis oder Varizen gesprochen. Am häufigsten kommen Krampfadern an den Beinen vor, mitunter aber auch im Beckenbereich. Sie entstehen oft bei schwachem Bindegewebe.

Besenreiser sind die kleinste Form der Krampfadern. Hierbei handelt es sich um feine Blutgefäße, die im gesunden Zustand gar nicht sichtbar sind. Aus verschiedenen Gründen, wie durch eine genetisch bedingte Bindegewebsschwäche, starke Belastungen oder anhaltenden Druck, können sich diese jedoch vergrößern und stärker hervortreten. Aufgrund des enthaltenen Bluts sind die Besenreiser meist rot, blau oder lila.

Grundsätzlich kann jeder Mensch Krampfadern bekommen, allerdings steigt die Wahrscheinlichkeit dafür proportional mit dem Alter. Außerdem erkranken Frauen dreimal so häufig an Krampfadern wie Männer. Auch wenn die Ursachen für die Venenerkrankung sehr vielfältig und nicht ganz klar sind, gibt es bestimmte Risikofaktoren, die diese begünstigen können. Dazu zählen:

Besenreiser stellen im Gegensatz zu Krampfadern nur ein optisches Problem dar. Sie erscheinen mit eher wenigen Symptomen, denn sie sind selbst ein Symptom und gehen mit Krampfadern oder Krankheiten wie Diabetes, Leberschäden und Schwäche des Bindegewebes einher. Die Kernsymptome von Besenreisern sind sichtbare Blutgefäße an der Oberfläche der Haut, Schweregefühl in den Beinen und berührungsempfindliche Hautareale. 

Solltet ihr unter Krampfadern leiden, kann dies dazu führen, dass sich eure Beine schwer anfühlen, anschwellen und teilweise auch schmerzen. Außerdem kann die Haut jucken oder spannen. Gerade nach längerem Stehen oder Sitzen nehmen die Beschwerden meist gegen Ende des Tages zu. Zudem können Krampfadern auch zu nächtlichen Wadenkrämpfen führen und weniger auffällig bis stark sichtbar sein.

So könnt ihr Besenreiser und Krampfadern vorbeugen

Ihr habt ein erhöhtes Risiko für Krampfadern und wollt gerne frühzeitig etwas dagegen tun? Gute Entscheidung, denn schon mit ein bisschen Mühe könnt ihr Varikose vorbeugen. Wir zeigen euch, welche Maßnahmen ihr ergreifen könnt, um die Funktion eurer gesunden Venen so lange wie möglich zu erhalten:

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Besenreiser können an sich unbehandelt bleiben, da sie meist nur ein kosmetisches Problem darstellen. Doch gerade in jungen Jahren können die geweiteten Äderchen eine große Belastung sein. Sie schränken einen nämlich nicht nur in vielen Bereichen ein, sondern führen oft sogar zu psychischer Belastung. Daher ist eine individuell angepasste Therapie empfehlenswert. Unter anderem könnt ihr bei eurer Ärztin oder eurem Arzt eine Verödung machen oder die Besenreiser weglasern lassen. Bei der Verödung wird ein Wirkstoff in die erweiterten Venen gespritzt, der dazu führt, dass die Gefäßwände verkleben.

Bei der Lasertherapie hingegen werden die Besenreiser mit energiereichem Laserlicht durch die Haut hindurch verschlossen. Leider lassen sich Besenreiser nicht mit Medikamenten beheben. Wenn die Stammvenen sozusagen "überlaufen", weil die Venenklappen nicht mehr richtig arbeiten, ist das letztlich nur durch Ausschalten oder Entfernen der erkrankten Venen behandelbar.

Wenn ihr unter Krampfadern leidet, solltet ihr auf jeden Fall eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen und mit ihr oder ihm eine passende Behandlung für euch absprechen, denn hier sind viele unterschiedliche Faktoren wichtig. Dazu gehören die Art der Krampfadererkrankung, das Erkrankungsstadium, eventuelle Begleitkrankheiten und eure individuellen Wünsche. Hier findet ihr einige Arten der Behandlung von Krampfadern:

Bewegung ist bei Krampfadern super wichtig und beugt weitere Verschlimmerungen vor. Durch viel Bewegung unterstützt ihr die Funktion der Muskelpumpe und damit auch den Rücktransport des Blutes zum Herz. Ihr solltet viel zu Fuß gehen oder könnt auch wirkungsvolle venengymnastische Übungen machen. Wiederholt ihr diese Übungen täglich, kann dies die Leistungsfähigkeit der Venen sowie das allgemeine Wohlbefinden um einiges verbessern.

Die physikalische Therapie wird eure Krampfadern nicht wie von Zauberhand verschwinden lassen, jedoch können dadurch Beschwerden gelindert werden und sie wird von Expertinnen und Experten begleitend zur sonstigen Behandlung empfohlen. Zur physikalischen Therapie gehören unter anderem Kneipp-Anwendungen, kalte Unterschenkelgüsse oder Wassertreten. Durch den Kontakt mit kaltem Wasser ziehen sich die erweiterten Venen zusammen. Eine Ärztin oder ein Arzt sollte allerdings vorab prüfen, ob weitere Herz-Kreislauf-Leiden oder andere Krankheiten vorliegen, die gegen solche Anwendungen sprechen.

Venenmittel können leicht abschwellend wirken und die Beschwerden subjektiv lindern. Man bekommt sie in Form von Sprays, Salben oder Gels zum Auftragen auf die Haut, aber genauso als Kapseln zum Einnehmen in so gut wie jeder Apotheke. Eine notwendige Kompressionstherapie können Venenmittel jedoch nicht ersetzen.

Eine konsequente Kompressionstherapie ist die wichtigste und wirkungsvollste Maßnahme bei schweren Venenkrankheiten. Vor allem bei Venenthrombosen mit Beinschwellung sowie in den fortgeschrittenen Krankheitsstadien einer Krampfaderkrankheit ist eine Kompressionstherapie unverzichtbar.

Die Kompressionstherapie verbessert den Blutfluss zum Herzen, indem die Venendurchmesser von oberflächlichen und tiefen Venen eingeengt werden. Das wirkt der Stauung des Blutes sehr gut entgegen und unterstützt die Arbeit der Muskelpumpen und der Venenklappen. Bei den meisten Patientinnen und Patienten erfolgt die Behandlung mit medizinischer Kompressionsbekleidung wie Strümpfen, Strumpfhosen oder Armlingen.

Bei der Verödung erzeugt man eine künstliche Venenentzündung, sodass die Venenwände von innen miteinander verkleben. Die Injektion eines Verödungsmittels ruft die Entzündung hervor. Mit der Zeit vernarben die Venen. Im Anschluss an eine Verödung erfolgt eine Kompressionstherapie für einige Stunden bis zu wenigen Tagen.

Da die Anlage zu Krampfadern bestehen bleibt, sind meist mehrere Behandlungen nötig, allerdings mit einem Abstand von ein oder zwei Jahren.

Bei der Laserbehandlung und der Radiowellentherapie geht es darum, die Gefäßwand durch Hitze zu beschädigen, was zu einem Gefäßverschluss führt. Die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt führt einen Katheter mit Laserglasfasern oder einer Radiowellenheizspirale durch einen kleinen Schnitt in die betroffene Krampfader ein. Die Beschädigung, die durch die Hitze erzeugt wird, sorgt dafür, dass die Venenwand von innen verklebt. Die so zerstörten Venen bauen sich mit der Zeit von selbst ab. Beide Methoden eignen sich zur Behandlung von nicht sehr stark ausgeprägten Krampfadern der Stammvenen mit relativ geradlinigem Verlauf. Meistens findet der Eingriff ambulant in örtlicher oder regionaler Betäubung statt.

Die operative Entfernung der Krampfadern ist ein minimalinvasiver Eingriff, bei dem kaum Narben zurückbleiben. Notwendig wird ein solcher Eingriff erst, wenn die betroffenen Venen durch die Stauung stark geweitet sind und nicht mehr funktionieren.

Es gibt verschiedene Methoden, mit denen man Krampfadern operativ entfernen kann:

Bei dieser Methode werden die Krampfadern teilweise oder komplett “gezogen”. Dafür schiebt die Ärztin oder der Arzt eine kleine Sonde in die entsprechende Vene und durchsticht damit die Venenwand am Ende der Krampfader. Anschließend wird das Gefäß durchtrennt und herausgezogen. Während man beim Stripping komplette Krampfadern entfernen kann, ziehen Chirurgen beim Teilstripping nur die krankhaft veränderten Gefäßabschnitte. Um Schwellungen und die Bildung von Blutgerinnseln zu verhindern, sollte man nach der Behandlung etwa vier Wochen Kompressionsstrümpfe tragen.

Diese Methode ist bei stark ausgebildeten Krampfadern nicht geeignet. CHIVA ist eine französische Abkürzung und bedeutet „den Blutfluss korrigierende, venenerhaltende, ambulante Behandlung von Krampfadern“. Bei dieser Methode werden die krankhaft veränderten Venenabschnitte nach einer Ultraschalluntersuchung abgebunden. Nach diesem kleinen chirurgischen Eingriff bilden sich die Krampfadern meist von alleine zurück. Auch hier sollten Patienten anschließend Kompressionsstrümpfe verwenden, um die Rückbildung zu beschleunigen.

Um die Venenklappen wieder funktionsfähig zu machen, wird bei der externen Valvuloplastie die große Vene der Leiste verengt, indem die Ärztin oder der Arzt einen kleinen Schnitt macht und eine winzige Polyester-Manchette um die große Vene einnäht. Dadurch verringert sich der Venenumfang, was dazu führt, dass die Venenklappen indirekt wieder funktionsfähig werden. Der Vorteil der EVP ist, dass die erkrankte Vene erhalten bleibt, jedoch eignet sich das Verfahren nur bei leicht ausgeprägten Krampfadern.

Für viele sind sie eher ein kosmetisches Problem, allerdings können Besenreiser und Krampfadern auch zu ernsthaften medizinischen Problemen und Schmerzen führen. Spezialisten zufolge fließt das Blut in den Krampfadern nicht mehr richtig, was zu Gerinnseln führen kann. Bei einem Gerinnsel handelt es sich um eine Venenentzündung, die sehr schmerzhaft sein kann. Wirklich gefährlich wird es dann, wenn sich das Gerinnsel in die tiefen Venen fortsetzt. In diesem Fall spricht man von einer Thrombose. Außerdem können sich von der Thrombose auch Anteile ablösen, in die Lungenarterien wandern und somit eine Lungenembolie verursachen. Auch wenn dies eher selten der Fall ist, solltet ihr bei Krampfadern auf jeden Fall eure Ärztin oder euren Arzt aufsuchen.